„Die einzigen wirklichen Feinde eines Menschen sind seine eigenen negativen Gedanken.“

— Albert Einstein

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ISE Sprach- & Berufsbildungszentrum GmbH

Mit Ausdauer zurück ins Berufsleben

Die Teilnehmer/-innen der Qualifizierung zum/zur Pflegehelfer/-in können sich über ihre guten Abschlüsse freuen.

Amberg. (usc) Der Europäische Sozialfonds (ESF) fördert auch in Amberg Maßnahmen zur Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt. Aktuell geschah dies für eine Qualifizierungsmaßnahme zum/zur Pflegehelfer/-in am Sprach- und Bildungszentrum ISE in Amberg. 13 Frauen und fünf Männer drücken dafür neun Monate die Schulbank. Nach erfolgreichem Kursabschluss bestehen für sie nun sehr gute Berufsaussichten.

Die Co-Finanzierung übernahm das Jobcenter Amberg-Sulzbach. Wie dessen Leiterin, Sonja Schleicher, bei der Zeugnisverleihung berichtete, nutzte eine Teilnehmerin, Ivonne Sommer aus Freudenberg, alleinerziehende Mutter eines neunjährigen Buben, das ESF-Bayern-Förderprogramm „KAJAK AS-AM III“. Hinter dieser Abkürzung verbirgt sich der Titel „Kombinierte Integrationsbemühungen für Alleinerziehende und Jugendliche in Arbeit und Ausbildung, ergänzt durch Kinderbetreuung“.

Das Jobcenter hat mit diesem Programm insgesamt schon 82 alleinerziehende Mütter und Väter und Kinder über 15 Jahre betreut. Laut Sonja Schleicher konnte „KAJAK AM-AS III“ durch die Erfahrungswerte und Erfolge der beiden Vorgängerprojekte I und II optimal starten. „Geöffnet wurde die ESF-Bayern-Fördermaßnahme für alle alleinerziehende Leistungsbezieher/-innen im Zuständigkeitsbereich des Jobcenters Amberg-Sulzbach, um aus dem vollen Potenzial zu schöpfen“, so Schleicher. Dies spiegle sich in der positiven Zwischenbilanz wider. „Zum einen ist dies bedingt durch die motivierten Teilnehmer/-innen, aber auch durch das Wirken unserer erfahrenen Coachinnen“, berichtete Schleicher.

Exemplarisch für den Erfolg dieser Maßnahme stellte sie nach der Zeugnisübergabe Ivonne Sommer vor. Die gelernte Bäckerin arbeitete zuletzt in verschiedenen Berufen, fiel durch einen schweren Verkehrsunfall längere Zeit aus und hielt sich und ihren Sohn dann mit Nebenjobs über Wasser. Vier Jahre blieb sie daheim beim Sohn und war dadurch arbeitslos. „Meine persönliche Situation hat das Jobcenter genau analysiert und für mich eine individuelle Lösung gesucht“, erzählte Sommer anlässlich der Zeugnisverleihung bei ISE.

Alleinerziehend, Mutter eines neunjährigen Buben, legte Ivonne Sommer aus Freudenberg (rechts) die Prüfung zur Pflegehelferin erfolgreich ab. Darüber freuten sich auch die Leiterin des Jobcenters Amberg-Sulzbach, Sonja Schleicher (links), und Thomas Klein (Mitte), der die Qualifizierungsmaßnahme am Sprach- und Bildungszentrum ISE in Amberg leitete. Bild: Uschald

Schleicher freut sich über den Erfolg der Maßnahme: „Am 15. April kann sie als ausgebildete Pflegehelferin in einem Amberger Heim halbtags anfangen, ab dem neuen Schuljahr, wenn ihr Sohn in Kümmersbruck die Ganztagsbetreuung an der Mittelschule nutzen kann, ist Frau Sommer dann in der Lage in Vollzeit zu arbeiten“. Es war nach Sommers Schilderungen nicht leicht, den neunmonatigen Kurs bei ISE zu besuchen und gleichzeitig die Betreuung des Sohnes bei Freunden zu organisieren. „Und wenn es nicht anders ging, wurde der Bub während des Unterrichts von ISE-Mitarbeiterinnen betreut. „Dafür bin ich sehr dankbar“, versicherte die frischgebackene Pflegehelferin.

Mit den beim ISE-Kurs erworbenen Kenntnissen und Fertigkeiten wurden die Kursteilnehmer zur Aufnahme einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung bzw. Aufnahme einer einjährigen oder dreijährigen Ausbildung zum/zur Staatlich geprüften Pflegefachhelfer/in bzw. zum/zur Staatlich geprüften Altenpfleger/in an einer Berufsfachschule befähigt.

Erfahrungsgemäß wechseln von den Kursteilnehmern der ESF-Pflegequalifizierung eine gewisse Anzahl an die ISE-Berufsfachschule. Anreiz für eine Fortsetzung der Ausbildung an der ISE-Altenpflegeschule gibt wohl auch die Tatsache, dass die Kursabsolventen angesichts des demografischen Wandels gute Berufsaussichten etwa in Pflegeheimen oder in der ambulanten Pflege haben und wohl endlich ihren Lebensunterhalt selbst finanzieren können.

Für den Bericht
Hubert Uschald