„Die einzigen wirklichen Feinde eines Menschen sind seine eigenen negativen Gedanken.“

— Albert Einstein

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Sprachtalente unter den Flüchtlingen

Nach 1.300 Unterrichtseinheiten durften 20 junge Flüchtlinge aus Syrien und dem Irak ihre Zeugnisse entgegennehmen. Über die erfolgreiche Teilnahme freuten sich Vertreter des Jobcenters, des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge und des Sprach- und Berufsbildungszentrums ISE. Bild: Uschald

Amberg. (usc) Unter den Flüchtlingen aus Syrien und dem Irak gibt es wahre Sprachtalente. Dies zeigte sich bei den jüngsten Integrationskursen mit Alphabetisierung. Sie dauerten über ein Jahr. Die Lehrgänge richtete erneut das Sprach- und Berufsbildungszentrum ISE in Amberg für das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge aus.

Das Sprachniveau A2 zu erreichen, ist nach Erfahrungen von ISE-Geschäftsführer Peter Blendowski schon eine große Leistung, das Sprachniveau B1 zu schaffen ein unglaubliches Ergebnis. Danach kommen nach weiteren intensiven Schulungen die Stufen B2, C1 und C2.

Die Teilnehmer hatten zu Beginn des Alpha-Kurses überhaupt keine Vorkenntnisse in Deutsch. Sie besuchten lediglich maximal fünf Klassen Hauptschule in Syrien bzw. im Irak. Nicht alle konnten daheim die arabische, geschweige denn die lateinische Schrift erlernen. Das mussten sie nun mühevoll nachholen, vergleichbar mit der Alphabetisierung in der ersten Klasse einer deutschen Schule.

In drei Monaten beherrschten die jungen Männer und Frauen das ABC. Danach folgten einfache Grammatik und der Einstieg in die deutsche Sprache. In den zwei parallel laufenden Kursen erhielten die insgesamt 20 Teilnehmer 1.200 Stunden Sprachunterricht. In weiteren 100 Unterrichtseinheiten stand im Orientierungskurs das Thema „Leben in Deutschland“ im Mittelpunkt.

Bei der Verleihung der Abschlusszeugnisse zeigte sich ISE-Geschäftsführer Peter Blendowski davon überzeugt, dass die meisten hier in Amberg ausgebildeten Flüchtlinge wohl eine Beschäftigung oder Ausbildung aufnehmen werden. Soweit es die bereits erworbenen Sprachkenntnisse zulassen, wollen zwei Männer als Fliesenleger arbeiten, eine junge Frau möchte Krankenschwester werden. Blendowski appellierte an die jungen Flüchtlinge, den Kontakt zu Einheimischen zu suchen und die Sprachfertigkeiten noch zu verbessern. Nach seinen Kenntnissen werden einige Kursteilnehmer noch ein höheres Sprachniveau in ISE-Kursen anstreben. Das gute Abschneiden der Kursteilnehmer freute natürlich auch die bei ISE angestellten Lehrkräfte, Nadja Kiseleva, Charlotte Kischkel, Jennifer Battaglia und Kerstin Reckermann.

Erwin Röhrer, Regionalkoordinator Integration beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, war sichtlich begeistert von den guten Prüfungsergebnissen, hätten doch einige der Kursbesucher erstmals eine Schulbank gedrückt. Sechsmal B1 zu schaffen, sei schon eine große Leistung, stellte Röhrer anerkennend fest. Ähnlich äußerte sich Rainer Liermann, Teamleiter der Arbeitsvermittlung am Jobcenter, der die Auswahl der Kursteilnehmer getroffen hatte. Liermann verwies auf die Möglichkeiten der Anschlussberatung im Jobcenter.